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Mammographie

 

Mammographie: Die wichtigste Methode zur Brustkrebsfrüherkennung

 

 

Effektive Früherkennung durch präzise Röntgendiagnostik der Brust

Durch eine Mammographieaufnahme lassen sich winzige Verkalkungen (sogenannte Mikroverkalkungen) schon ab einem Durchmesser von 0,1 Millimetern im Brustgewebe  aufspüren. Diese Mikroverkalkungen sind häufig Hinweise auf ein Mammakarzinom  (Brustkrebs). Kleine Tumoren sind ab 5 Millimeter Durchmesser zu erkennen.

In diesem frühen Stadium ist die Aussicht auf Heilung ausgesprochen gut – eine der wichtigsten Errungenschaften der modernen Brustkrebsvorsorge.

 

Wann sollte eine Frau zur Mammographie gehen?

Die radiologische Untersuchung der Brust wird empfohlen, wenn:

  • Sie einen Knoten oder eine Verhärtung ertastet haben
  • Schmerzen in der Brust auftreten
  • Ungewöhnliche Hautveränderungen zu beobachten sind
  • Ausfluss aus der Brustwarze bemerkt wird
  • Vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle festgestellt werden

Auch bei erhöhtem Brustkrebsrisiko, zum Beispiel durch eine andere bestehende Krebserkrankung, familiäre Vorbelastung oder eine BRCA-Genmutation, sollte über eine frühzeitige und regelmäßige Diagnostik nachgedacht werden. In diesen Fällen empfehlen wir, mit Ihrem Facharzt für Gynäkologie oder Radiologie zu besprechen, ab wann und wie oft eine Mammographie durchgeführt werden sollte.

Die Mammographie ist die bevorzugte Methode zur Erkennung von Brustkrebs und wichtiger Bestandteil eines umfassenden Mammographie-Screening-Programms. Sie dient der Untersuchung der weiblichen oder männlichen Brustdrüse mittels spezieller Röntgentechnik.

 

Wie wird die Mammographie durchgeführt?

Bei der Mammographie steht die Patientin vor dem Untersuchungsgerät. Die/Der Medizinisch-Technische/r Assistent/in (MTA) positioniert die Brust der Patientin auf dem Röntgenfilmtisch. Mit einer Kompressionsplatte wird die Brust dann vorsichtig zusammengedrückt. Diese Kompression sollte nicht schmerzhaft sein – die MTA wird auf entsprechende Hinweise sofort reagieren und die Kompressionsvorrichtung lösen.

Die Kompression ist aus zwei Gründen wichtig:
1. Sie verbessert die Bildqualität erheblich
2. Sie reduziert die notwendige Strahlendosis für ein gutes Röntgenbild

Bei einer normalen Vorsorgeuntersuchung werden für jede Brust zwei Aufnahmen angefertigt:
- Eine Aufnahme von oben
- Eine schräg/seitliche Aufnahme

Der Arzt kann zusätzlich eine Tastuntersuchung durchführen. Nach der Mammographie entscheidet er gegebenenfalls über zusätzliche Untersuchungen wie etwa eine Mammasonographie (Ultraschall der Brust).

 

Wie bereite ich mich optimal auf die Mammographie vor?

Die Untersuchung sollte idealerweise in der ersten Hälfte des Zyklus, etwa 1 Woche nach der Regelblutung, durchgeführt werden. In dieser Zyklusphase ist das Drüsengewebe etwas aufgelockert, was zwei Vorteile bietet:

  • Die Qualität der Aufnahmen wird verbessert
  • Die Brust ist weniger druckempfindlich

 

Wichtige Hinweise für den Untersuchungstag:

  • Tragen Sie keine Körperlotion auf
  • Verzichten Sie auf Körperpuder
  • Verwenden Sie kein Deodorant

Diese Substanzen können kleine Partikel enthalten, die auf dem hochempfindlichen Röntgenfilm oder dem digitalen Bild abgebildet werden und die Beurteilung erschweren können.

Entspannt zur Untersuchung

Viele Patientinnen sind verständlicherweise beunruhigt, wenn sie das erste Mal zur Mammographie kommen. Manche haben Angst vor einem negativen Ergebnis oder haben von anderen Betroffenen über unangenehme Erfahrungen gehört. Versuchen Sie dennoch, eine gelassene Einstellung zu der anstehenden Untersuchung einzunehmen. Jede Frau erlebt die Mammographie anders. Betrachten Sie Ihre Entscheidung als eine positive Routinemaßnahme für Ihre Brustgesundheit: Sie tun etwas für sich und Ihre Sicherheit.

 

Digitale Mammographie – moderne Technik für präzise Diagnosen

Die digitale Mammographie wird wie eine konventionelle Mammographie mit Röntgenstrahlen durchgeführt. Bei der Digitalen Vollfeld-Mammographie erfolgt die Bildumwandlung über eine Detektorplatte. Die Daten werden digital gespeichert und bieten zahlreiche Vorteile:

  • Die Auswertung der Röntgenbilder erfolgt computergestützt
  • Die Bilder können am Bildschirm beurteilt werden
  • Mit Hilfe spezieller Software-Programme können die Bilder nachbearbeitet werden
  • Der Radiologe kann Details vergrößern oder die Kontraststärke variieren
  • Mikroverkalkungen, die oft ein Hinweis auf ein DCIS (Duktales Carcinoma in situ) oder invasiven Brustkrebs sind, können besser beurteilt werden

Oft kann man auch tendenziell unterscheiden, ob es sich eher um gutartige oder eher bösartige Veränderungen handelt. Gutartige Tumoren, die eine gleichförmige, glatte Oberfläche aufweisen, können mit der digitalen Mammographie besser erkannt werden – eine Operation zur Abklärung kann so oft vermieden werden.

 

Vorteile der digitalen Mammographie für Patientinnen:

  • Kürzere Aufnahmedauer für die einzelnen Bilder
  • Keine Wartezeiten für die Filmentwicklung
  • Bei modernen Systemen: verringerte Strahlenbelastung

 

Nachbearbeitung digitaler Bilddaten – präzisere Diagnosen

Die Nachverarbeitung der Bilder am Computer bietet gegenüber dem konventionellen Röntgen zusätzliche Möglichkeiten:

  • Die Aufnahmen können durch Anwendung verschiedener "Fenstertechniken" auf verschiedene Gewebegruppen untersucht werden
  • Brustwarze und Haut der Brust sind hierdurch fast isoliert darstellbar
  • Problemlose Vergrößerung der Bilder für detaillierte Untersuchungen

Im Rahmen der Auflösungsfähigkeit kann heute mit Hilfe digitaler Technik jeder Anteil der Brust wie mit einer Lupe angeschaut werden. Durch spezielle Software mit einer speziellen Logik („Quadrantenzoom") wird sichergestellt, dass die Aufnahmen in ihrer Gesamtheit durchgesehen werden. Hochauflösende Monitore sorgen für eine gute Unterscheidbarkeit der Bildpunkte.

 

Der entscheidende Vorteil der Mammographie

Der entscheidende Vorteil der Mammographie ist ihre Fähigkeit, Mikroverkalkungen entdecken zu können, die bei entsprechender Anordnung und Einzelform einziger Hinweis auf ein noch nicht tastbares Frühkarzinom oder ein Vorstadium sind. Diese Fähigkeit besteht unabhängig vom Brusttyp, also auch in „mastopathischem" und mammographisch sehr dichtem Brustgewebe.

Die Überlebenschancen bei Brustkrebs steigen erheblich, wenn dieser früh erkannt wird – insbesondere bei früh erkannten Vorstadien. Einschränkend ist jedoch zu sagen, dass nur etwa 50% der Vorstadien und 30% der Brustkrebse Mikroverkalkungen enthalten.

 

Moderne Weiterentwicklungen der Mammographie

Mit zunehmender Röntgendichte der Brust steigt das Risiko, dass bisweilen auch größere Herde oder diffus wachsende Karzinome in mammographisch dichtem („mastopathischem") Gewebe verborgen bleiben können. Moderne Techniken gleichen diese Nachteile jedoch weitgehend aus:

Tomosynthese (3D-Mammographie)

Die 3D-Mammographie erstellt über 70 „Scheiben"-Bilder in verschiedenen Tiefen der Brust pro Aufnahme. Dabei ist die Kompressionszeit zwar länger, die Strahlenbelastung ist aber bei den neuen Detektoren nicht relevant erhöht.

Kontrast-Mammographie

Bei der Kontrast-Mammographie wird durch eine zusätzliche Gabe von jodhaltigem Röntgen-Kontrastmittel (falls keine Kontraindikationen für die Injektion vorliegen) die Detektion versteckter Tumore weiter erhöht.

 

Grenzen der Mammographie

Die Grenzen der Mammographie liegen darin, dass sie nicht jeden Brustkrebs erkennen kann:

  • Es gibt tastbare Brustkrebse, die mammographisch nicht oder kaum erkennbar sind
  • Sogenannte Intervallkarzinome (Brustkrebs, der im Zeitraum zwischen zwei Mammographien entsteht) können manchmal nicht im Frühstadium erkannt werden
  • Die Mammographie kann zu falsch-positivem Alarm führen

Auch in internationalen Screening-Programmen kommen auf einen entdeckten Brustkrebs drei bis zehn auffällige, tatsächlich aber gutartige Befunde. Dies führt bei den betroffenen Frauen verständlicherweise zu psychischen Belastungen während der Abklärung von Auffälligkeiten.

 

Häufig gestellte Fragen zur Mammographie

  • Ist die Mammographie schmerzhaft?
    Die Kompression der Brust kann unangenehm sein, sollte aber nicht schmerzhaft sein. Das medizinische Personal wird auf Ihre Hinweise sofort reagieren und die Kompression anpassen.
  • Ab welchem Alter ist eine Mammographie sinnvoll?
    In Deutschland wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren eine regelmäßige Teilnahme am Mammographie-Screening-Programm alle zwei Jahre empfohlen. Bei erhöhtem Risiko (z.B. familiäre Vorbelastung Brustkrebs) kann eine frühere und häufigere Untersuchung sinnvoll sein.
  • Was passiert bei einem auffälligen Befund?
    Bei einem auffälligen Befund werden weitere Untersuchungen durchgeführt, etwa eine gezielte Ultraschalluntersuchung oder eine Stanzbiopsie.
  • Welche Alternativen zur Mammographie gibt es?
    Je nach individueller Situation können Ultraschall der Brust oder MRT (Magnetresonanztomographie) ergänzend oder alternativ eingesetzt werden. Dies wird besonders bei jüngeren Frauen mit dichterem Brustgewebe in Betracht gezogen.
    Die Mammographie ist ein wichtiges Instrument der Brustkrebsdiagnostik. Sie ermöglicht die Darstellung von winzigen Verkalkungen und kleinen Tumoren und trägt maßgeblich zur Früherkennung von Brustkrebs bei. Trotz gewisser Einschränkungen bleibt sie die Methode der Wahl zur Brustkrebsfrüherkennung.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um zu erfahren, ob und wann eine Mammographie für Sie sinnvoll ist. Eine frühzeitige Erkennung von Brustkrebs kann Ihre Heilungschancen erheblich verbessern.