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CT -Angiographie

 

CT-Angiographie der Herzkranzgefäße:
Ein umfassender Leitfaden für Patienten

 

 

Was ist die CT-Angiographie der Koronararterien?

Die CT-Angiographie der Herzkranzgefäße (Koronararterien) ist ein modernes, nicht-invasives Verfahren der kardiologischen Bildgebung. Diese schonende Herzuntersuchung liefert detaillierte Bilder der Herzkranzgefäße mithilfe von Röntgenstrahlen und einem Kontrastmittel. Durch die präzise Gefäßdarstellung können Ärzte verkalkte oder nicht verkalkte Ablagerungen (Plaques), Verengungen (Stenosen) oder andere Veränderungen der Koronararterien frühzeitig erkennen.

 

Indikationen: Wann wird eine CT-Angiographie der Koronararterien durchgeführt?

Gemäß den aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) und den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ist die nicht-invasive Koronardiagnostik in folgenden Fällen indiziert:

  • Bei Patienten mit stabiler Angina pectoris und mittlerem bis hohem Risikoprofil für eine koronare Herzkrankheit (KHK)
  • Bei Patienten mit unklaren Brustschmerzen oder anderen Symptomen, die auf eine KHK hindeuten
  • Zur Beurteilung des Risikos für eine KHK bei Patienten mit Risikofaktoren (z.B. Diabetes, Rauchen, familiäre Vorbelastung) und mittlerer (intermediärer) Vortestwahrscheinlichkeit
  • Zur Nachsorge und Kontrolle nach einer Bypass-Operation oder Stent-Implantation
  • Zum Ausschluss einer KHK vor einer geplanten Herzoperation

 

Kontraindikationen: Wer sollte keine CT-Angiographie durchführen lassen?

Die Koronar-CT ist nicht für jeden Patienten geeignet. Kontraindikationen umfassen:

  • Bekannte Allergie gegen Kontrastmittel
  • Schwere Nierenfunktionsstörung
  • Instabile Angina pectoris oder akuter Herzinfarkt
  • Schwere Herzrhythmusstörungen, die eine regelmäßige Bildgebung verhindern
  • Schwangerschaft (relative Kontraindikation)

 

Vorteile der CT-Angiographie gegenüber Herzkatheter und anderen Verfahren

Die moderne Herzdiagnostik mittels CT-Angiographie bietet zahlreiche Vorteile:

  • Nicht-invasiv: Im Gegensatz zur herkömmlichen Herzkatheteruntersuchung ist kein Eingriff in den Körper erforderlich
  • Schnell und schonend: Die ambulante Herzdiagnostik dauert in der Regel nur wenige Minuten
  • Hohe Genauigkeit: Die CT-Angiographie liefert sehr detaillierte Bilder der Koronararterien mit hoher Präzision
  • Früherkennung: Im Vergleich zur Herzkatheteruntersuchung können Verkalkungen der Gefäßwände früher und genauer erkannt werden
  • Quantifizierung von Verkalkungen: Die Menge der Verkalkungen kann mithilfe des Agatston-Scores bestimmt werden, was eine bessere Risikoeinschätzung ermöglicht
  • Ambulante Durchführung: Die Untersuchung kann in der Regel ambulant durchgeführt werden

 

Wie läuft eine CT-Angiographie der Herzkranzgefäße ab?

Vorbereitung auf CT-Angiographie der Herzkranzgefäße

Vor der Untersuchung sollten Sie Ihrem Arzt alle Medikamente mitteilen, die Sie einnehmen, sowie eventuelle Allergien.
Je nach individueller Situation können spezifische Vorbereitungen notwendig sein.
 

Die Untersuchung

Während des kardiovaskulären Bildgebungsverfahrens liegen Sie auf einer Liege, die sich durch einen ringförmigen Computertomographen bewegt. Über eine Vene in Ihrem Arm wird ein Kontrastmittel bei CT-Angiographie der Koronararterien injiziert. Möglicherweise erhalten Sie auch Medikamente, um Ihren Herzschlag zu verlangsamen und so die Bildqualität zu verbessern.

Nach der Untersuchung

Nach der digitalen Herzdiagnostik sollten Sie noch einige Zeit im Wartezimmer bleiben, damit eventuelle Nebenwirkungen des Kontrastmittels beobachtet werden können. In den meisten Fällen können Sie danach Ihren normalen Tagesablauf wieder aufnehmen.

 

Sicherheit und Risiken der Koronar-CT

Die CT-Angiographie ist ein sicheres Verfahren mit hoher Patientensicherheit, birgt aber wie jede medizinische Untersuchung einige Risiken:

  • Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen kann das Kontrastmittel allergische Reaktionen auslösen 
  • Nierenschädigung: Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung kann das Kontrastmittel die Nieren belasten 
  • Strahlenbelastung CT-Angiographie: Die Untersuchung ist in der Regel mit einer geringen, aber messbaren Strahlenbelastung verbunden

 

Ergebnisse und Interpretation der Herzbildgebung: Das CAD-RADS System

Die Ergebnisse der CT-Angiographie werden in der Regel nach dem CAD-RADS-System (Coronary Artery Disease Reporting and Data System) klassifiziert, um die Kommunikation zwischen Ärzten zu standardisieren:

CAD-RADS Kategorie
Beschreibung
CAD-RADS 0
Keine koronaren Plaques oder Stenosen
CAD-RADS 1
Minimale Stenose (< 25%) oder Plaques ohne Stenosen
CAD-RADS 2
Milde Stenose (25-49%)
CAD-RADS 3
Moderate Verengung (50-69%)
CAD-RADS 4
Schwere Verengung (≥ 70%) oder Hauptstammverengung (≥ 50%)
CAD-RADS 5
Totaler Verschluss eines Herzkranzgefäßes

 

Häufig gestellte Fragen zur CT-Angiographie der Koronararterien

  • Wie unterscheidet sich die CT-Angiographie vom klassischen Herzkatheter?
    Die CT-Angiographie ist ein nicht-invasives Verfahren, das ohne Einführung eines Katheters auskommt. Es bietet detaillierte Bilder der Koronararterien bei geringerem Risiko und schnellerer Durchführung als der klassische Herzkatheter.
  • Wie hoch ist die Strahlenbelastung bei einer Koronar-CT?
    Die Strahlenbelastung bei modernen CT-Angiographie-Geräten ist deutlich reduziert und wird ständig weiter optimiert. Ihr Arzt wird den Nutzen der Untersuchung gegen die Strahlenbelastung abwägen.
  • Was passiert, wenn bei der CT-Angiographie Auffälligkeiten gefunden werden?
    Je nach CAD-RADS-Kategorie können weitere Untersuchungen (z.B. Herzkatheteruntersuchung) oder Behandlungen (z.B. Medikamente, Stent-Implantation, Bypass-Operation) erforderlich sein. Der Radiologe wird die Ergebnisse mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, um die bestmögliche Therapie für Sie festzulegen.
  • Ist die Untersuchung schmerzhaft?
    Die CT-Angiographie ist in der Regel schmerzfrei. Manche Patienten berichten über ein Wärmegefühl oder leichten metallischen Geschmack während der Kontrastmittelgabe.
  • Wie lange dauert die Auswertung der Ergebnisse?
    Die Auswertung der Bilddaten erfolgt meist innerhalb weniger Tage. Ihr Arzt wird Sie über die Ergebnisse informieren und gegebenenfalls weitere Schritte besprechen.